Freitag, 22. März 2013

Warum ich kein Vegetarier werde


In der Vergangenheit habe ich mich sehr, sehr viel mit Ernährung beschäftigt. Da ich nicht nur abnehmen will, sondern einfach gesund leben will. Bei meinem Research bin ich immer wieder auf das Thema Vegetarier/Veganer gestoßen.

Überwiegend wird in der heutigen Zeit davon gesprochen, dass vegane Diät ungesund ist. Aber die meisten Vegetarier essen doch kein Fleisch/keine Tierprodukte, weil ihnen die Lebensbedingungen der Tiere nicht gefallen oder weil es ihnen einfach nicht schmeckt, oder? Das war immer meine Meinung und daran konnte ich auch nicht wirklich etwas einwenden.

Nun ist mir aber eine amerikanische Studie unter die Finger gekommen, die mich dann doch nachdenklich gestimmt hat. Auf die Frage, warum man sich vegetarisch/vegan ernährt, wurde folgendes geantwortet (Mehrfachantworten waren möglich):


Improve overall health53 %
Environmental concerns47 %
Natural approaches to wellness39 %
Food-safety concerns31 %
Animal welfare54 %
Weight loss25 %
Weight maintenance24 %

Quelle: Vegetarian Research Group, Vegetarian Times, Harris Interactive Service Bureau, 2012

53% glauben, sich tatsächlich gesünder zu ernähren; 25% damit abzunehmen.

Viele Studien zeigen aber mittlerweile, dass dem nicht so ist.
Fangen wir doch in der Vergangenheit an.



Millionen Jahre waren wir Jäger und Sammler und haben uns von Tieren ernährt. Wir hatten damals  und heute keine negativen Auswirkungen davon, warum sollte es also plötzlich schlecht für uns sein?

Jetzt könnte man sagen:"Nur weil wir es immer schon so gemacht haben, heißt das noch lange nicht, dass es richtig ist." Dem würde ich ja prinzipiell zustimmen. Aber nichts, was wir als Jäger und Sammler gemacht haben, hat uns Menschen oder unserer Umgebung geschadet.

"Aber die Lebenserwartung ist seit damals erheblich gestiegen" - Natürlich! Als intelligentes Lebewesen haben wir uns ständig weiterentwickelt und das ist gut so. Was aber nicht heißt, dass alles was wir gemacht haben auch gut ist.

Seit der Industrialisierung vor ein paar tausend Jahren, haben wir nicht nur unzählige "neue" Krankheiten herbeigeführt, sondern auch unserer Umwelt geschadet. So kannten wir davor zB auch kein Getreide und Zucker.

Jeder lernt in der Schule die Nahrungskette kennen. Es gibt Pflanzenfresser, Fleischfresser und Allesfresser. Der Mensch ist seit jeher ein Allesfresser. Er hat ein Allesfressergebiss und sein Körper ist auf die Zufuhr von Fleisch und Pflanzen angepasst. Pflanzenfressende Tiere haben mehrere Mägen, um optimal alle Nährstoffe aus der Pflanze zu bekommen. Menschen haben das nicht, dh für unseren Körper ist es viel schwerer pflanzliche Nahrungsmittel voll auszuschöpfen.

Mit diesem Wissen stürzen wir uns also jetzt auf all die Stoffe, die wir als Vegetarier/Veganer vermissen. Natürlich finden wir die meisten Vitamine und Nährstoffe auch vereinzelnd in Gemüse, Pflanzen und Obst, aber erstens nicht in so großen Mengen und vor allem wissen wir ja jetzt, dass unser Körper diese sehr viel schwerer ausschöpft.

Protein - Wird nicht viel Getreide, Nüsse und Bohnen gegessen, ist es sehr schwer genügend Proteine zuzuführen. Proteine dienen im Körper zur Abwehr von Infektionen, sind wichtig für den Körperaufbau und Bewegung, transportieren körperwichtige Substanzen im Blut (zB Sauerstoff und Eisen), sind Blutgerinnungsfaktoren (verhindern zu starken Blutverlust bei einer Verletzung des Blutgefäßes) und vieles mehr.

Calcium - Gibt es zwar in Broccoli und Chinakohl, aber lange nicht genug. Daher müssen Vegetarier dieses Defizit mit Tabletten oder zB Orangensaft (Zucker!) ausgleichen. 99% des Calciums steckt in Knochen und Zähnen und ist hier für die Stabilität und Härte zuständig. Aber Calcium hat noch viele weitere Aufgaben im Körper. Besteht ein Calciummangel kann ein Teil aus dem Knochen gelöst werden und anders verwertet werden (Osteoporose).

Vitamin D - Ist wichtig für die Knochen und Studien zeigen, dass es präventiv auch gegen einige Krebsarten und Herzkrankheiten hilft. Es kann zwar auch durch die Sonne getankt werden, jedoch ist dies in den Wintermonaten und bei dunklen Hauttypen problematisch.



Vitamin B12 - Ist essenziell für den Körper. Es ist sehr wichtig für Zellteilung, Blutbildung und die Funktion des Nervensystems. Dieses Vitamin kommt ausschließlich in tierischen Nahrungsmitteln vor!

Zink - Zink ist für den Zucker-, Fett- und Eiweisstoffwechsel sehr wichtig. Außerdem benötigen viele Hormone und das Immunsystem Zink und es ist beim Aufbau von Erbsubstanz und beim Zellwachstum beteiligt.

Außerdem fehlen einem Eisen, Omega-3 Fettsäuren, Vitamin B5, Aminosäuren und weiteres.

Hätten unsere Vorfahren keine tierischen Produkte gegessen, wäre schon allein das Vitamin B12 entfallen, was die Gesundheit und das Überleben stark beeinträchtigt hätte und noch schlimmer die Reproduzierung geschwächt hätte. Hätten wir uns also damals nur von Pflanzen ernährt, hätte uns die natürliche Selektion schnell ausgesondert - einfach weil unser Körper Vitamin B12 verlangt.

Eine Studie aus 2003 von Dr. Hermann zeigte, dass 92% der Veganer einen Mangel an dem essentiellen Vitamin B12 haben!

Hat man einen großen Mangel an Vitamin B12, steigt der Homocystein-Wert extrem, welcher wiederum das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um 20% steigert. Dies jedoch bei strikter, lebenslanger vegetarischer Ernährung.

Isst man jedoch nicht lebenslang eine strikte vegetarische Diät, sinkt dieses Risiko selbstverständlich. Dies ist ein Grund, warum Studien in den USA oder Europa wesentlich bessere Ergebnisse haben. Kaum einer hier ist sein Leben lang strikter Vegetarier. Schaut man jetzt in ein Land wie Indien, wo aus religiösen Gründen 31% Vegetarier sind, schaut die gleiche Studie schon ganz anders aus. Diese essen nämlich sehr strikt und lebenslang vegetarisch. Hier entwickeln nicht nur viel mehr Vegetarier Herz-Kreislauferkrankungen, sondern auch viel früher als in anderen Ländern.

Aber auch andere Risiken erhöhen sich mit einem hohen Homocystein-Wert. Demenz, Alzheimers, Depression, Parkinsons, Knochenkrankheiten, und mehr...

Dr. Pike von der Universität Trier hat außerdem festgestellt, dass Frauen bei vegetarischer Diät LH, E2 und P Defizite aufweisen. Frauen mit gesundheitsbewusster (!) tierischer Ernährung hingegen hatten keine menstrualen Probleme.

Um also den Körper trotz veganer/vegetarischer Ernährung optimal gesund zu halten, braucht es Nahrungsergänzung - Vitaminpillen und co. Man muss kein Biologe sein um zu verstehen, dass das nicht GESUND sein kann. Also ich habe noch kein wildes Tier gesehen, dass Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen hat. Leben sie in ihrer natürlichen Umgebung, mit ihren natürlichen Nahrungsmitteln (wir sind wieder bei der Nahrungskette), entwickeln sie keinen Mangel und brauchen sohin keine Ergänzungsmittel.


Jetzt gibt es ja auch viele Studien, die behaupten, vegetarisches Essen sei gesünder. Sieht man sich diese Studien aber an, sind die meisten Observationsstudien. Ich sage keinesfalls, dass diese nicht wahr sein können, aber kritische Hinterfragung und Untersuchung der Studie sind hier wichtig. Mehr dazu in meinem Post Verkürzt Fleisch wirklich unser Leben?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, welche Faktoren für die Studie herangezogen werden. Tom Naughton gibt ein tolles Beispiel.

Macht man eine Studie über die Auswirkungen des Rauchens und vergleicht hierzu filterlose Zigaretten mit Filterzigaretten, wird man zu dem Schluss kommen, dass Filterzigaretten das Krebsrisiko senken. Vergleicht man Raucher aber mit Nichtrauchern, wird das Ergebnis ein anderes sein.

So wird zB für Studien über vegetarische/vegane Ernährung immer Ernährung mit tierischen Produkten herangezogen. Was ist daran falsch?

Viele tierische Produkte sind Fabrikate - zB Wurst, Salami und co., aber auch Hot dogs, Chicken Nuggets und sonstiges wird hier eingerechnet. Hier finden sich natürlich viele Zusatzstoffe, die nicht gesund sind. Aber auch Fleisch aus Massentierhaltung wird nie so gesund sein. Das Fleisch vom Bauern um die Ecke sollte daher immer die 1. Wahl sein.

Nimmt man aber gesundheitsbewusste (!) fleischessende Teilnehmer und vergleicht diese mit Vegetariern, wäre die Geschichte eine andere.

Aber nicht nur die Stoffe, die durch vegetarische/vegane Ernährung entfallen, sind bei diesem Thema wichtig, sondern auch, was stattdessen gegessen wird. Viele Vegetarier nehmen zB auch zu, weil sie das Fleisch vielfach durch Kohlenhydrate, wie Kartoffeln, Reis, und co ersetzen.

Das Kohlenhydrate nicht gut für unseren Körper sind, sollte mittlerweile bekannt sein. Mehr dazu hier Was ist LCHF?

Wir haben nun geklärt, dass es nicht gesünder ist und beim Abnehmen nur sehr bedingt zum Erfolg führen kann. Auch das Argument, dass man gegen die Massentierhaltung ist, will ich so nicht stehen lassen, da man hiergegen auch mit Fleisch vom Bauern um die Ecke streiken kann. Ja und dann war da noch das Argument mit der Umwelt.

Alle Pflanzen ernähren sich aus der Erde. Diese ist aber keinesfalls nur Staub. Sie besteht aus kleinsten Lebewesen, nur durch diese - tot und lebendig - können unsere Pflanzen wachsen. Ohne Tod also kein Leben.

Ein riesen Problem für die Welt ist der Treibhauseffekt, der durch "tote" Erde gefördert wird. Hier ein wahnsinnig gutes Video, wie wir das bekämpfen können.



Er selbst war lange davon überzeugt, dass pflanzenfressende Tiere (vorallem Gras) die Erde so geschädigt haben, dass sie zur Wüste werden. Die Erde kann sich nämlich nicht schnell genug regenerieren. Dies war aber, wie er selbst sagt, sein größter Fehler.

Es ist nämlich genau umgekehrt! Weidende Tiere begünstigen den Wachstum von Gräsern ungemein. Wir könnten so den Treibhauseffekt ausradieren und soviel Kohlendioxid in der Atmosphäre haben, wie vor der Industrialisierung!

Welchen Unterschied würde das für unsere Kinder machen?

Nochmals, ist man Vegetarier/Veganer aus religiösen Gründen oder weil es gegen die eigenen Prinzipien verstößt, respektiere ich das. Aus anderen Gründen kann ich dies jedoch nicht.

Fleisch ist wichtig für unseren Körper. Die Nahrungskette gibt es so vor und ohne Fleisch und seine Inhaltsstoffe gäbe es uns heute nicht mehr.

Ich bin davon überzeugt, dass es auch gesunde Vegetarier gibt. Hat man sich eingehend mit der Materie beschäftigt und achtet man auf seinen Vitaminhaushalt, kann es sicher funktionieren.

Jedoch glaube ich auch, dass der Großteil sich nur grob und oberflächlich damit beschäftigt hat und die Auswirkungen seines Handelns nicht kennt.

Darum werde ich nie Vegetarier/Veganer.

/little MissBennet




QUELLEN
The American Journal of clinical nutrition
EPIC Oxford
NCBI
The Paleo Answer by Ph.D. Loren Cordain

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen