Freitag, 7. Juni 2013

Wenn mal wieder nichts weitergeht... einfach die Waage töten!


Photo by nubuk

Das war der geplante Titel dieses Eintrags. Ich hätte hier meinem Frust freien Lauf gegeben und einen Schlachtplan ausgeklügelt, wie ich meine Waage auf brutale und für sie schmerzvolle Weise umbringen kann.

Ich war in den letzten Wochen - naja eigentlich seit Woche 3 - jeden Morgen deprimiert. Der morgendliche Gang zur Waage hats gezeigt: Wieder keine signifikante Veränderung. Seit Februar habe ich sage und schreibe 5 Kilo abgenommen. Soll das ein Scherz sein? Ich habe meine Ernährung umgestellt, schwitze 5-7x pro Woche wie ein Schwein und dann gehen nur 5 Kilo runter??

Gott sei Dank habe ich aber nicht aufgegeben, sondern nach den Fehlern gesucht.

Warum nehmen andere LCHFer schneller ab als ich? Warum geht da nix weiter? Mehrere Antworten habe ich gefunden und die sollen jetzt wenn möglich berichtigt werden.


1. Ich habe mich immer mit LCHFern verglichen, die schon am "Ende" Ihrer Reise stehen. Natürlich ist diese Reise nie erreicht, aber sie haben ihr Idealgewicht erreicht und sind jetzt schlank. Die nehmen da am Anfang mal locker 5-9kg pro Woche ab. Und ich? 5kg in 4 Monaten?

Bis mich J auf ihr Anfangsgewicht aufmerksam gemacht hat, was ja dann ein bisschen eingeleuchtet hat. Beginnt man mit einem Gewicht jenseits der 120kg, kann man auch schneller mehr verlieren. Ich habe mit 81kg angefangen, bin aber jetzt kein Riese - mal ehrlich ich bin schon sehr klein - weshalb da immer noch viel Spielraum nach unten ist.

Aber wie sagen sie immer bei The Biggest Loser - Wenn man mal zweistellig ist, geht's langsamer.

2. Ich nasche zuviel. Keine Süßigkeiten, aber mal ein Biss von Js Brot oder ein Knödel zum Lamm im Restaurant. Es ist und bleibt ZUCKER. Ja, es ginge ohne Problem auch nur mit dem Gemüse und es würde trotzdem super toll schmecken. Aber ich liebe einfach Knödel!!

Ich sündige zwar nicht öfters als 2x pro Woche und das auch nur wenig, aber für meinen Körper ist es einfach zuviel. Das Problem ist, dass ich in diesem Moment nicht mit mir selbst verhandeln kann. "Aber ich will das jetzt und aus!" Da hat mein gutes Gewissen auf der rechten Schulter einfach keine Chance. Und warum ist das so? Weil ich Zuckersüchtig bin. Wie sagt Sudda so schön?

Ich bin little MissBennet und ich bin süchtig.
Zuckersüchtig
Genauer: Kohlenhydratsüchtig

Auch wenn ich meine Sucht großteils im Griff habe - Sucht ist Sucht. Da gibts nix naschen! Ich werd ja sofort wieder rückfällig! Also hier muss noch stark dran gearbeitet werden. Wie? Mit kaltem Entzug. Vielleicht finde ich auch "Therapiemöglichkeiten" für zuhause. Mal sehen. Aber eine Lösung muss her. Der Speck muss weg!

3. Dieser Sport... ja, so sehr ich ihn mittlerweile liebe, so sehr hat er mich am Anfang in der großen Gewichtabnahme auf der Waage "behindert". Viele LCHFer raten, erst nach den ersten 2-4 Wochen oder erst nach 10kg, anzufangen zu trainieren. Auch Dr. Robert Kushner, Klinikdirektor am Northwestern Comprehensive Center on Obesity, rät erst nach der Umstellung der Ernährung mit intensivem Training zu beginnen.

Aber sind Muskeln wirklich schwerer als Fett? Ein Gramm Muskeln ist und bleibt ein Gramm. Der Unterschied liegt in der Dichte. Ein Muskel ist viel enger zusammengesetzt als Fett. Dh auf eine gleiche Masse kommt mehr Gewicht. Einen Unterschied merkt man aber nur, wenn man seine Muskeln auch wirklich trainiert.

Da ich geziehlt auch Muskeln aufbaue, werden diese größer und verbrauchen mehr Kalorien. Während sie wachsen werden sie auch schwerer. Gleichzeitig verbrennen sie aber Fett - auch im Ruhezustand! Es kann also durchaus sein, dass das Gewicht am Anfang gleich bleibt, aber man merklich schlanker wird, da das Fett abgebaut wird, aber der Muskel wächst. Dies sollte sich aber nach einiger Zeit ändern. Also mal abwarten.

Auch wenn es bedeutet, dass es am Anfang langsamer vorangeht, war es für mich trotzdem die richtige Entscheidung. Ich bin nicht diszipliniert genug, um "später" anzufangen. Bei mir ist morgen nicht morgen, sondern nie. Wenn ich etwas nicht sofort mache, klappts nicht. Und wie weiß man, dass der richtige Tag gekommen ist? Nein, für mich war es die richtige Entscheidung. Heute fühle ich mich besser denn je und liebe Sport.


Jetzt hatte ich zwar Ansätze, welche Fehler ich gemacht habe, die 5kg weniger deprimierten mich dennoch.

Aber dann habe ich wieder mal ein Bild von mir gemacht und verglichen. Jetzt muss die Waage erst recht sterben!! Keine Ahnung was die da zeigt und es ist mir auch wurscht! Wen interessieren schon Kilos, wenn man Resultate sieht und spürt?



Also so schlimm ist der Zwischenstand gar nicht! Ich bin noch immer auf dem richtigen Weg. Ich hätte mir zwar mehr erhofft, aber oft kommts blöd. Und so schlecht ist der Zwischenstand ja jetzt auch nicht, oder?

Um solche Depri-Phasen zu vermeiden, rate ich, sich nur 1x pro Monat zu wiegen. Besser ist es, ein Maßband zu nehmen und jede Woche nachzumessen oder jede Woche ein Bild von sich zu machen. Hier sieht man Resultate viel schneller und vermeidet so, in ein Tief abzurutschen und alles hinzuschmeißen.

Irgendwann kommen wir an unser Ziel, auch wenn es etwas länger dauert. Schließlich sagt man ja auch, dass langsames Abnehmen länger währt.

/little MissBennet

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