Donnerstag, 18. April 2013

Artikel, die die Welt nicht braucht...


Bin vorher auf einen Artikel gestoßen und konnte einfach nicht umhin, meine Meinung dazu zu äußern. Zuerst stellte sich Ungläubigkeit über soviel Schwachsinn ein, dann Wut, dass sowas verbreitet wird/werden darf.

T-Online: Trotz Diät bei Laune bleiben

Nun gut, viele wissen eventuell nicht, dass Kohlenhydrate im Körper zu Zucker umgewandelt wird. Aber auch wenn wir dieses Unwissen mal beiseite legen: wer zum Teufel glaubt heutzutage noch, dass Zucker gut für uns ist?? 

Fassungslos

Laut diesem Artikel, sollen wir also Zucker und Kohlenhydrate essen, damit das Glückshormon Serotonin ausgesendet wird. 

Zu Anfangs muss man mal festhalten, dass es mehrere Glückshormone gibt. Die bekanntesten sind Dopamin, Noradrenain, Endorphine, Oxytocin und Phenethylamin. 

Wenn man sich nun Serotonin ansieht, gibt es zwei wesentliche Faktoren, die man behandeln muss.

1. Die Herstellung von Serotonin
2. Die Freisetzung von Serotonin

Die Herstellung von Serotonin (im Hinblick auf den Gemütszustand) geschieht im Gehirn. Wallnüsse, Kiwi, Bananen, Ananas und Kakao (somit hochprozentige Schokolade) gelten als sehr serotoninreich. Jetzt bringt es aber nichts, die zu essen, weil das Serotonin nicht durch die Blut-Hirn-Schranke gelangt.

Kohlenhydratarme Lebensmittel enthalten aber auch wichtige Bestandteile, die das Gehirn braucht, um Serotonin herzustellen. Zum Beispiel L-Tryptophan. Dieses kann durch die Blut-Hirn-Schranke, aber erst nach anderen Stoffen, die das Gehirn braucht. Durch viel Sport, kann mehr Tryptophan ins Gehirn.

Es ist also nicht so, dass der Körper Zucker und Kohlenhydrate braucht, um Serotonin zu produzieren.

Die Freisetzung von Serotonin ist von vielem beeinflussbar. Es reichen Gerüche oder Berührungen. Klar ist, isst jemand gerne Schokolade, wird auch jedesmal Serotonin ausgeschüttet, wenn es konsumiert oder sogar nur gerochen wird. Dies gilt jedoch auch für andere Lebensmittel.

Aber jetzt mal zur Studie, die in diesem Artikel angesprochen wird. Nach langem Suchen, habe ich diese gefunden und finde die Rückschlüsse, die der Artikel macht, mehr als gewagt.

Die Studie handelt um "Kohlenhydrate und Depression"

Zuerst wird festgehalten, dass Depressionen vorallem bei SAD (Winterdepression), PMS (Premenstruales Syndrom) und CCO (Kohlenhydratsüchtigen Übergewichtigen) vorkommt.

Hier stellen sich mir zwei Fragen. 1. Wenn 75% aller Übergewichtigen in den USA CCO´s sind, warum sind es dann die anderen 25%? Diese Frage wird nirgends beantwortet. 2. Warum kommt Depression nur bei CCO´s vor und nicht bei "anderen" Übergewichtigen? Auch das wird leider nicht beantwortet.

In der Studie wird gezeigt, dass unter Depressionen leidende Menschen einen extrem hohen Anteil an Kohlenhydraten essen, weil sie sich danach besser fühlen. Sohin wird der Schlusssatz gezogen, dass Kohlenhydrate glücklich machen. Falsch ist das nicht. Kohlenhydratsüchtige, setzen Serotonin frei, wenn sie Kohlenhydrate essen. Das tun Raucher übrigens auch (auch in der Studie beschrieben!), wenn sie eine rauchen.

Wo ist nun also der Artikel, dass rauchen uns glücklich macht?

Den gibt es nicht, da es Unsinn ist! Jeder weiß, dass Rauchen ungesund ist. Bei der Ernährung sind sich viele allerdings noch unsicher, da wir jahrelang etwas falsches gepredigt bekommen haben, dass solcher Unsinn von vielen noch geglaubt wird.

Auch hält der Artikel fest, dass Serotonin bei den Testern ein vermehrtes Verlangen nach Kohlenhydraten (bzw Zigaretten) erzeugt. Serotonin ist sohin wie eine Droge. Man muss sie nur auf die richtigen Dinge ansetzen - warum nicht Sport?

Forscher haben herausgefunden (auch in der Studie enthalten), dass SAD Personen, wenn sie täglich mehreren Stunden Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, wieder glücklicher werden und die Kohlenhydratsucht schon nach ein paar Tagen RADIKAL sinkt.

Hier hängt also Glück und wenig Kohlenhydratzufuhr zusammen. Wie kann dann eine hohe Kohlenhydratzufuhr essentiell für eine hohe Serotoninausschüttung sein?

Ich bin jedenfalls noch nicht depressiv und ich glaube, dass wir nun festhalten können: Nein, wir werden nicht alle depressiv, nur weil wir sehr wenig Kohlenhydrate essen.


/little MissBennet


Quellen:
Die Studie
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0022395682900176
http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-1-4615-1067-3_2
http://weight.insulitelabs.com/Addiction.php

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